Über den Fotograf

Sabrina Komár ist eine in Ungarn lebende bildende Künstlerin, die in ihrer Arbeit Genre- und Mediengrenzen experimentell erweitert, überschreitet und dekonstruiert.

Ihr künstlerischer Weg wird oft als Bewältigungsstrategie beschrieben, er ist ist unkonventionell und zutiefst persönlich. Komárs Werke, die Inspiration schöpfen aus ihrer eigenen Geschichte und ihren Gefühlen, manifestieren sich als Selbstporträts und in der Verbildlichung innerer Monologe – in verschiedenen Formen und Techniken. Dabei arbeitet sie mit einer Vielzahl analoger und digitaler Methoden, von archaischen Fototechniken bis zur digitalen Bildbearbeitung. Ergänzend integriert sie manuelle Prozesse, wie Nähen, Schneiden, Falten und Weben, mit denen sie die Kluft zwischen Fotografie und bildender Kunst überbrückt und ihren Arbeiten eine räumliche Dimension verleiht.

In ihrem Projekt ...but so many good things happened to you! erforscht Komár das Phänomen, dass positive Erinnerungen oft von negativen überschattet werden. Sie untersucht dies anhand von Familienfotos, auf denen sie selbst dargestellt ist oder die sie aufgenommen hat, um vergessene positive Erinnerungen aufzudecken. Während sie diese Bilder ausschneidet, faltet und webt, finden manuelle und geistige Verwandlungen statt. Reine, glückliche Erinnerungen sind schwer fassbar; je länger sie mit einem Foto arbeitet, desto brüchiger wird die Zukunft dieses Moments unter dem Gewicht seiner Vergangenheit.

Komár hat einen MA in Textildesign in Budapest, ihr preisgekröntes Diplomprojekt verwies bereits auf die experimentelle Fotografie. Seitdem hat sie mehrere internationale Auszeichnungen erhalten. Vor kurzem war sie Finalistin bei den LensCulture Art Photography Awards 2024 und hatte ihre erste Einzelausstellung in Budapest.