Über den Fotograf

Valentin Valette ist ein französischer Künstler, der in Tunesien lebt. In seinem künstlerischen Werk bindet er Aspekte der Soziologie und Anthropologie ein. Dabei konzentriert sich seine Erkundung auf Erinnerungsprozesse und Vertreibungsphänomene, ob langfristig oder vorübergehend, freiwillig oder erzwungen, sowie auf die Auswirkungen, die diese auf Umwelt und Territorialitäten haben. 

Valette widmet sich intensiv der Erforschung der Emotionen im Zusammenhang mit Migration, einschließlich des Exils, der Suche nach Zuflucht und der Rückkehr in das „Land der Herkunft“. Transfers von persönlichen oder familiären Erinnerungen, Geschichten, Emotionen und Historien sind zentrale Aspekte seines Ansatzes. Zeitlichkeit – ob Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft – spielt eine entscheidende Rolle im Aufzeigen historischer oder zeitgenössischer Vertreibungen, die oft in Zusammenhang stehen mit sozialen oder territorialen Räumen. 

Sein Projekt Ashes of the Arabian Pearl (2021-2023) befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung und der territorialen Planung des Sultanats von Oman. Die Arbeit thematisiert den Übergang der Herrschaft von Sultan Qaboos (1970-2020) – der sehr beliebt war und dem ein beispielloses Wirtschaftswachstum zu verdanken ist – auf seinen Cousin, Sultan Haitham, der seit 2020 an der Macht ist. Das Projekt hat einen multidisziplinären Ansatz und verwendet Archive, Tonaufnahmen und mittelformatige Fotografien, um vergangene und gegenwärtige Herrschaft aufzuzeigen und fokussiert sich dabei auf die Erfahrungen ausländischer Arbeiter und ihrer Arbeitgeber, wobei das geografische Konzept der „Tomason“ die Überbleibsel der Vergangenheit thematisiert. 

Valettes Projekte wurden für mehrere renommierte Preise nominiert, darunter der Leica Oscar Barnack Award 2024, der Kolga Tbilisi Award 2024, der PhMuseum Award 2024, der Art Photo Barcelona Award 2024 und das Belfast Photo Festival 2024.